Das Schweizer Unternehmen NematX, ein Spin-off der ETH Zürich und Start-up, das sich auf den industriellen 3D-Druck konzentriert, hat die Verwendung von Flüssigkristallpolymeren für die additive Fertigung erforscht. Auf der Formnext 2022 präsentierte das junge Unternehmen sein „Flaggschiffprodukt“, die hochpräzise Extrusionsplattform NEX 01. Diese soll Endverbraucherteile produzieren, die die höchsten Industriestandards erfüllen. Im Jahr 2018 haben wir über ein Forscherteam der ETH Zürich berichtet, das mit Flüssigkristallpolymeren und FDM-3D-Druckern leichte aber starke Strukturen druckt.
Für den 3D-Druck von Flüssigkristallpolymeren (LCP) nutzt NematX seine proprietäre Technologie „Nematic 3DP Technology“, die das Unternehmen zum ersten Mal auf der Formnext 2020 präsentierte und damit einer der Gewinner der Formnext Start-Up Challenge 2020 wurde. Das Verfahren soll die molekulare Ausrichtung während des Extrusionsprozesses steuern und Teile mit überlegenen und mechanischen, thermischen sowie chemischen und biologischen Eigenschaften ermöglichen.
Die Materialextrusionsplattform NEX 01 stellt eine umfassende Produktionslösung mit Hard- und Software dar, die laut NematX optimal auf die zu verarbeitenden Materialien abgestimmt ist. Sie soll die Anforderungen und Bedürfnisse von Industrieunternehmen erfüllen. NematX erklärt, dass es für die Entwicklung seiner Plattform Maschinenkomponenten und Bewegungssteuerungssysteme gewählt hat, die den höchsten Industriestandards entsprechen. Die eigens entwickelte 3D-Slicing-Software und proprietäre LCP-Filamente ermöglichen es Unternehmen, komplexe technische Produkte in Industriequalität in Serie zu produzieren.
CTO und Mitbegründer Silvan Gantenbein erklärt:
„LCP hat sehr attraktive Eigenschaften für den 3D-Druck, aber dem Markt fehlte ein Produkt, um unsere proprietären Materialien optimal zu verarbeiten und ihr volles Potenzial auszuschöpfen.“
CEO und Mitgründer Raphael Heeb ergänzt:
„Mit unserer Entscheidung, maßgeschneiderte Hard- und Softwarelösungen für unsere Materialien anzubieten, sind wir nicht den Weg des geringsten Widerstands gegangen, aber dank unseres ganzheitlichen Ansatzes haben wir die Chance, neue Maßstäbe im Polymer-3D-Druck zu setzen, indem wir die Teileleistung mit hoher Fertigungspräzision kombinieren.“